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Telemedizin: Chancen bei der Behandlung von Herzinsuffizienz

Das menschliche Herz ist ein bemerkenswertes Organ: Es schlägt 100.000 mal und pumpt rund 8000 Liter Blut pro Tag. Wenn es jedoch Probleme bereitet, wie bei den 49 Millionen Menschen in der EU, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, kann dies kostspielig und schwierig zu behandeln sein. Die COVID-19-Pandemie hat diese Herausforderung noch mehr zum Vorschein gebracht. Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen haben ein deutlich höheres Risiko, an schweren COVID-19-Symptomen zu erkranken. Um sie vor einer Ansteckung zu schützen, drängen Experten auf einen verstärkten Einsatz von Telemedizin und Fernbehandlung.

Eine eingeschränkte Herzfunktion kann aber auch zu anderen Krankheiten und Funktionsstörungen führen, die Lebenserwartung verringern und die Lebensqualität verschlechtern. Dank der weltweiten Einführung der Telemedizin und der sich ständig verbessernden Technologien für medizinische Geräte können Dienstleister die biologischen Parameter wirksam überwachen und die Behandlung anpassen. Dies passiert mit Hilfe von Telemonitoring. Auch ein effektives Management der Herzinsuffizienz trägt zur verbesserten Betreuung bei. Der Einsatz von IoT-Lösungen im Gesundheitswesen vereinfacht die Fernüberwachung mit intelligenten Geräten zusätzlich. 

Lassen Sie uns einen Blick auf die Bedeutung des Telemonitorings bei der Behandlung von Herzschwäche werfen. Der Blogartikel behandelt auch die Herausforderungen, denen sich ein medizinischer Dienstleister bei der derzeitigen Überwachungspraxis und bei der Einführung von Telemonitoring im Management von Herzinsuffizienz gegenübersieht. Außerdem zeigen wir auf, wie die dimater die Fernüberwachung von Patienten in Ihrer Praxis unterstützen kann.

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Herausforderungen bei der Überwachung von Patienten

Herzinsuffizienz, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichende Mengen Blut durch den Körper des Patienten zu pumpen, ist nicht nur lebensgefährlich, sondern auch extrem kostspielig: In den meisten westlichen Ländern entfallen 1 bis 2 % der gesamten Gesundheitskosten auf diese Erkrankung, wobei der Krankenhausaufenthalt die Hauptkosten darstellt. Die meisten Patienten mit Herzinsuffizienz der Klasse III – eine Stufe entfernt von der schwersten Form der Erkrankung – müssen alle zwei bis drei Monate ins Krankenhaus und beanspruchen das Gesundheitssystem zusätzlich.

Eine wirksame Behandlung für kongestive oder chronische Herzschwäche zu finden, bedeutet, die Lebensqualität zu verbessern und die Lebenserwartung von mehreren Millionen Menschen allein in der EU zu erhöhen. Die Überwachung bestimmter biologischer Parameter ist ein grundlegender Schritt um die Ziele zu erreichen. Aktuelle Statistiken aus dem Herzbericht 2020 der Herzstiftung, von Kliniken für Herzinsuffizienz und aus der laufenden Herzinsuffizienz-Forschung belegen, dass es sich um eine dringende Angelegenheit und Marktchance zugleich handelt:

64.340.000

Fälle – aktuelle weltweite Prävalenz von Herzinsuffizienz

346.170.000

USD – weltweite Ausgaben für die Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz

2.500.000

Menschen leiden in Deutschland an einer Herzinsuffizienz

200.000

neue Fälle werden jährlich in Deutschland diagnostiziert

460.000

Klinikeinweisungen in Deutschland pro Jahr

38.000

Menschen sterben pro Jahr an einer Herzinsuffizienz

20 – 25 %

der Kranken­haus­einweisungen innerhalb von 30 Tagen entfallen auf Patienten mit Herzschwäche

50 %

der Patienten werden innerhalb eines Jahres nach der Erstaufnahme erneut ins Krankenhaus eingewiesen 

Diese Statistik zeigt, wie dringend notwendig es ist, ein konsequentes und wirksames Herzinsuffizienz-Behandlungsmanagement zu entwickeln. Wo ist anzusetzen? Bei der Messung und Kontrolle der klinischen Variablen wie Herzdruck, Herzrhythmus, Sauerstoffsättigung, Leistung implantierbarer Herzgeräte usw. Hier stehen sowohl Patienten als auch Ärzte vor einigen Herausforderungen.

  • Mangelndes Bewusstsein für die Herzinsuffizienz-Risikofaktoren. Die meisten Menschen mit hohem Herzschwäche-Risiko wissen nicht, dass sie zu einer Risikogruppe gehören oder einen Lebensstil führen, der ihr Risiko für die Entwicklung von Herzinsuffizienz erhöht.
  • Mangelnde Zugänglichkeit. Nicht alle Patienten haben aufgrund ihres Wohnorts, ihres sozialen Status, ihres Versicherungsschutzes usw. rechtzeitig Zugang zu medizinischer Hilfe.
  • Unzureichende Aufklärung darüber, wie die erforderlichen Parameter richtig gemessen werden können.
  • Hohe Kosten für die Durchführung der stationären Überwachung.
  • Eingeschränkte Mobilität aufgrund der COVID-19-Pandemie.

Die gute Nachricht ist, dass es einen Weg gibt, diese Herausforderungen durch den Einsatz von Telemonitoring-Technologien zu bewältigen. Dazu gehören Sensoren, mobile Anwendungen, Software, die die Patienten mit den Ärzten und dem System verbindet, invasive Überwachung von implantierbaren Geräten usw. Obwohl die Telemedizin für Patienten mit Herzschwäche gerade erst begonnen hat, weltweit zur Norm zu werden, zeigt sie bereits ihre Wirksamkeit. Die Zahl der ungeplanten Hospitalisierungen konnte in vorangegangenen Studien um 30 Prozent gesenkt werden, wozu auch ein verbessertes Selbstmanagement der Patienten beigetragen habe.

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Welche Vorteile bietet also das Telemonitoring bei der Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz? 

Vorteile des Telemonitoring bei der Betreuung von Patienten

Bei den vielen Faktoren, die den Zustand des Herzinsuffizienz-Patienten beeinflussen, stellt sich natürlich die wichtigste Frage: Was kann bei solchen Patienten teleüberwacht werden? 

  • Körpergewicht
  • Herzfrequenz
  • Blutdruck
  • Körpertemperatur
  • Sauerstoffsättigung
  • Herzrhythmus
  • Zentralvenöser und pulmonal-arterieller Druck (invasives Telemonitoring über implantierbare Geräte)

Die Herausforderung bei der Erfassung der Werte ist, dass die Ergebnisse des Telemonitorings nur dann einen Wert haben, wenn sie strukturiert, analysiert und mit Algorithmen versehen werden, die in der Lage sind, negative Muster zu erkennen. Dies ist der Grund für die Implementierung einer ganzheitlichen Telemonitoring-Infrastruktur, die die Patientendaten, den Patienten, die Leistungserbringer und das medizinische Personal miteinander verbindet. So kann der Zugang zu den Daten, ihre Interpretation und eine schnelle Reaktion gewährleistet werden.

Senkung der Rückübernahmequote ins Krankenhaus

Bei den Patienten, die regelmäßig telemedizinisch überwacht wurden, konnten weniger Herzinsuffizienz-bedingte Einweisungen in Krankenhäuser registriert werden. Insbesondere bei denjenigen, die eine dringende Behandlung benötigten. Die Analyse der Ergebnisse von Sensoren und Apps kann vor negativen Veränderungen im Organismus warnen, bevor diese zu lebensbedrohlichen Zuständen führen.

Vorhersage der sich anbahnenden akuten kardialen Dekompensation 

Ein weiterer Punkt, bei dem das Telemonitoring bei Patienten mit Herzinsuffizienz gute Dienste leistet, ist die Erkennung des Risikos einer akuten kardialen Dekompensation. Die Überwachung des Gewichts der Patienten über einen bestimmten Zeitraum hilft bei der Risiko-Bewertung des Auftretens einer Dekompensation und der Planung geeigneter medizinischer Maßnahmen.

Bereitstellung von Echtzeitdaten für Fachärzte

Dies ist besonders nützlich für Patienten mit implantierten Herzgeräten. Durch die Überwachung ihrer Aktivität und Leistung kann der Arzt den Zustand des Patienten besser einschätzen, die richtige Behandlung verordnen oder den Austausch des überwachten Geräts planen. 

Stärkere Einbindung des Patienten in die Behandlung

Obwohl Herz-Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland sind, wissen viele Menschen, auch diejenigen, bei denen Herzinsuffizienz diagnostiziert wurde, nur wenig über die Symptome, Behandlung und Maßnahmen zur Vorbeugung der Erkrankung. Die Einbeziehung in den Telemonitoring-Prozess erhöht das Bewusstsein des Patienten für seine Rolle bei der Verbesserung der Ergebnisse. Sei es durch regelmäßige Befragung von einer spezialisierten Krankenschwester, die Kontrolle der Messwerte der Sensoren und deren Übermittlung an den Arzt oder die Änderung der eigenen Gewohnheiten, um eine bessere Lebensqualität zu gewährleisten.

Verwaltung der Patientenströme und Planung von Eingriffen

Dies ist einer der bedeutendsten Vorteile des Telemonitorings bei der Behandlung von Herzschwäche, insbesondere in größeren Kliniken und Krankenhäusern. Die Beobachtung von Veränderungen im Gesundheitszustand des Patienten ermöglicht es den Kliniken, die Risikogruppe zu identifizieren, Interventionen zu planen, sich auf den Krankenhausaufenthalt des Patienten und die Notfallversorgung vorzubereiten, die Arbeitsbelastung der Ärzte zu steuern usw.

Der Wert von Telemonitoring und Telemedizin bei der Behandlung von Herzinsuffizienz liegt auf der Hand, denn bei konsequenter Anwendung verbessern sich die Ergebnisse und die Behandlungsqualität für den Patienten. 

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Herausforderungen bei der Einführung von Telemonitoring / Telemedizin

Die Herausforderungen bei der Implementierung drehen sich in der Regel um die Kosten, die Veränderung der Kooperationsdynamik zwischen Patienten und Ärzten, den Datenschutz sowie die Qualität der Ausrüstung und der Software. 

Wie kann die dimater helfen?

Mit unserer Erfahrung in der Entwicklung von Software im Auftrag von Unternehmen können wir die benötigten Telemonitoring-Lösungen direkt als Cloud-Service zur Verfügung stellen, anpassen und in Ihr klinisches Managementsystem integrieren. Wir wissen, wie wichtig es ist, die deutschen Standards und rechtlichen Anforderungen an die Erfassung und DSGVO-konformen Speicherung von geschützten, personenbezogenen Gesundheitsdaten einzuhalten und verfügen über Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Gesundheitsdienstleistern. Mit einem engagierten Team von Fachexperten erhalten Sie alles, was Sie brauchen, um Ihren Ansatz bei der Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz zu ändern. 

Abschließende Überlegungen

Der Einsatz von Telemonitoring bei Patienten mit Herzinsuffizienz ist ein wachsender Trend in der Gesundheitsbranche, der auch viele Vorteile für Patienten, Ärzte und Krankenhäuser bietet. Die Überwachung physiologischer Parameter mit Hilfe von Sensoren, Apps, Hard- und Software hilft, die Informationen regelmäßig zu sammeln und zu interpretieren, den Bedarf an dringenden Wiedereinweisungen zu verringern, den Arbeitsablauf zu verwalten, Kriseninterventionen vorherzusagen und die Qualität der Versorgung von Patienten mit Herzschwäche zu verbessern. Das Team von dimater bietet Ihnen eine maßgeschneiderte Telemonitoring-Lösung, die die Erfahrung Ihrer Kunden mit Ihrer Gesundheitseinrichtung verbessert und einen Mehrwert für die von Ihnen angebotenen Dienstleistungen schafft.